Rad-Union sorgt mit Platz sechs für Aufsehen

Wangener Vereinsteam lässt Profiteams hinter sich – Lob gibt es auch von BDR-Vizepräsident Günter Schabel.

Von Susi Weber auf SZON

WANGEN / swe Noch vor einigen Profiteams hat sich die Rad-Union Wangen beim Bundesliga-Auftakt in Cadolzburg platziert. Trotz den für Wangen deutlich erschwerten Rahmenbedingungen durch Regeländerungen gefiel das achtköpfige Team im orangenen Trikot mit einer hervorragenden Leistung und Rang sechs im Endklassement. Bester Wangener Fahrer war Hermann Keller auf Platz 19.

„Ich bin nicht nur zufrieden, ich bin einfach nur glücklich“, sagte ein strahlender Rolf Keller, Bundesliga-Team-Beauftragter der Rad-Union Wangen, nach den ersten 144 Kilometern der Bundesliga-Saison 2014 und der erneut ungleichen Begegnung David gegen Goliath.

„Noch schwieriger“

„2014 ist die Bundesliga noch schwieriger“ erklärte Keller. Grund dafür ist das geänderte Reglement, das die Bundesliga für alle deutschen Elite-Rennfahrer öffnet und nur noch mindestens vier U-23-Fahrer für eine maximal 14 Mann starke Mannschaft vorsieht. Der Bund deutscher Radfahrer (BdR) erhofft sich dadurch laut deren Vizepräsidenten Günter Schabel „noch mehr Attraktivität“. Für die Rad-Union Wangen bedeutet es allerdings auch noch mehr Konkurrenz.

Nichtsdestotrotz hat man bei der Rad-Union in deren zweiten Bundesliga-Saison ebenfalls aufgerüstet. Allerdings lediglich in Sachen „Manpower“ und damit Quantität. Keller: „Der Etat ist mit 5000 Euro gleich geblieben. Das Team ist größer geworden. Nach wie vor zahlen wir jedoch keinen unserer Fahrer.“ Umso höher ist der sportliche Erfolg einzuschätzen: „Wir müssen gegen Teams bestehen, die den 40- bis 50-fach hohen Betrag in der Saison zur Verfügung haben.“

Große Spitzengruppe

In Cadolzburg ging die Rad-Union Wangen mit Fabian Danner, Hermann Keller, Adrian Auerbacher, Benedict Philipp, Roberto Da Costa Meira, Niklas Ansorge, Raoul Klaus und Valentin Kegreiß an den Start. Zu Beginn des Rennens, das von immer wiederkehrenden Regenschauern geprägt war, bestimmte zunächst eine 40 bis 50 Mann starke Spitzengruppe mit einzelnen Ausreißern das Renngeschehen.

„Wir hatten schon zu diesem Zeitpunkt mit Hermann Keller und Adrian Auerbacher zwei Fahrer dabei, die sich über die ganze Distanz gut im vorderen Feld positionieren konnten.“ Dahinter hielten auch Da Costa Meira, Klaus und Philipp mit, während Fabian Danner und Valentin Kegreiß zur Rennmitte unterkühlt und entkräftet aufgeben mussten. Niklas Ansorge stürzte. Adrian Auerbacher gelang bei seinem Bundesliga-Debüt trotz technischer Probleme ein großer, persönlicher Erfolg: „Er wurde hinter Eric Süßemilch zweitbester Nachwuchsfahrer – obwohl er wegen einer nicht mehr richtig funktionierenden Schaltung am Ende ein paar Plätze einbüßte.“

Im Kreis der Großen

Lob gab es am Ende für das Wangener Team auch von BDR-Vizepräsident Günter Schabel und Sportdirektor Patrick Moster. Keller: „Es freut einen schon, wenn beide einem auf die Schulter klopfen und würdigen, dass man als einzige Vereinsmannschaft im Kreis der Großen bestehen kann.“

Der Erfolg in Cadolzburg lasse hoffen, sagte Keller: „Am kommenden Wochenende stehen nun die Baden-Württembergischen Meisterschaften auf dem Programm, bevor es am 11. Mai mit der Bundesliga in Chemnitz weitergehen wird.“

Ergebnis Cadolzburg und Bundesliga-Stand: 1. Team Heizomat, 9.52.39, 30 Punkte, 2. Team Bergstraße, 9.53.30, 25 Punkte, 3. Team Stölting, 9.53.48, 21 Punkte, 4. KED-Stevens RT Berlin, 9.55.10, 18 Punkte, 5. Rad-net Rose Team, 10.00.02, 16 Punkte, 6. Rad-Union Wangen 1913, 10.00.34 (gewertet: Hermann Keller, Adrian Auerbacher, Roberto Da Costa Meira)

Einzelwertung und Bundesliga-Stand: 1. Nico Denz, 3.17.08, 2. Julien Essers, 3.17.08, 3. Christopher Hatz, 3.17.21, 19. Hermann Keller, 3.18.26, 26. Adrian Auerbacher, 3.18.35, 41. Roberto Da Costa Meira, 3.23.33, 45. Raoul Klaus, 3.23.33, 49. Benedict Philipp, 3.23.41. Nicht in der Wertung: Fabian Danner, Valentin Kegreiß, Niklas Ansorge.

(Erschienen: 29.04.2014 18:30) SZON