Rad-Union Wangen meistert ambitionierten Saisonauftakt

Die Radsportler der Rad-Union Wangen starteten am Sonntag in die Saison 2024.

Es war gleich ein richtiger Kracher, den sich die Elite-Mannschaft der Rad-Union zum Einstieg in die Saison ausgesucht hat: Statt beim Trainingsrennen in Gaienhofen zu starten, wo sie im Vorjahr einen Doppelsieg inkl. Platz fünf und sechs erringen konnten, reisten die Allgäuer ins schweizerische Lodrino (Kanton Tessin) um am GP Ticino teilzunehmen. Dort begaben sie sich mit Fahrern aus 14 Nationen auf die 128 km lange Runde, welche mit einem 400 Höhenmeter-Anstieg aufwartete.

Am Vormittag startete zunächst Valeria Kleiner im Rennen der Elite-Frauen, welches zusammen mit dem der männlichen U19 ausgetragen wurde. Das Fahrerfeld umfasste damit insgesamt über 140 Teilnehmer. Wie am Saisonbeginn üblich war das Rennen von großer Unruhe und vielen Stürzen geprägt. Sogar ein Neustart war nötig, um den vielen Gestürzten die Möglichkeit zu geben wieder aufzuschließen und um Zeit zu haben, die Strecke freizumachen. Kleiner, welche erst im Winter vom Triathlon zum Straßenradsport gewechselt war, fand in dieser Situation nicht in den Wettkampf. In der Startaufstellung bereits hinten positioniert, wurde sie vom ersten größeren Sturz aufgehalten und fuhr anschließend in kleinen Gruppen am Ende des Wettstreites. Nach 78 km wurde sie im Ziel als 22., und damit vorletzte Frau, 16 Minuten hinter der Siegerin Lea Fuchs gewertet. Fuchs, vom MAXX-Solar ROSE women racing Team, war zunächst ebenfalls gestürzt, konnte sich den Sieg aber dennoch vor der Slowenin Nika Bobnar (UCI WCC Team) und Noelle Ingold (Disco Cycle Club) sichern.

Das Aufgebot der Wangener Männermannschaft umfasste neben Johannes Herrmann, den man im Vergleich zu seinen Teamkollegen schon als Routinier bezeichnen kann, auch die Stammfahrer Michael Quendler, Johannes Dobler und Simon Wittmann, sowie die Neuzugänge Xaver Bochtler, Adrian Schmidberger, Michael Weyer und Pascal Mauritz. Mit 169 Startern war das Teilnehmerfeld groß. So groß gar, dass der Veranstalter nicht genügend Startnummer und Transponder zur Verfügung hatte und sich aus dem Fundus der anderen, bereits beendeten Rennen bedienen musste.

Bochtler und Dobler hatten im Prinzip mit den gleichen Problemen wie ihre Mannschaftskollegin Kleiner zu kämpfen. Ersterer wurde als 112. gewertet, zweiterer überschritt das Zeitlimit. Weyer und Wittmann mussten das Feld am Berg ziehen lassen und belegten Rang 112 und 100. Quendler, Schmidberger, Mauritz und Herrmann hielten sich im Hauptfeld, welches eine dreiköpfige Spitzengruppe verfolgte, ohne sie jedoch einzuholen. Im Zieleinlauf belegten die Athleten der Rad-Union Rang 37 (Mauritz), 39 (Schmidberger), 87 (Quendler) und 92 (Herrmann). Der Sieg ging an Filippo Colombo vom Velo Club Monte Tamaro.

Christian Rieg, sportlicher Leiter der Rad-Union, setzte die Leistung seiner Schützlinge in Kontext: „Wir wollten direkt auf der großen Bühne einsteigen. Nach dieser Herausforderung sind alle folgenden Rennen erstmal kleiner und schwächer besetzt. Das gibt Moral. Erst der GP Vorarlberg am 1. Mai, an dem wir auch dieses Jahr wieder teilnehmen dürfen, wird das Niveau hier im Tessin übertreffen.“

Die Nachwuchsabteilung begab sich unterdessen nach Gaienhofen bei Konstanz. Dort belegte Linus Peters im Rennen der U11 über eine 3,4 km-Runde Platz zwei. Angelina Haller, die über den Winter von der RSV Seerose Friedrichshafen nach Wangen gewechselt war, überquerte als zweit-schnellste weibliche U17-Fahrerin das Ziel. Im Rennen der U15, dessen Länge auf 35 Minuten und eine Runde definiert war, belegte Simon Peters Rang drei.

Dem Lindenberger Timo Burger gelang es, sich in der Spitzengruppe zu behaupten. Er versuchte zwei Mal vergeblich, sich von der Konkurrenz abzusetzen. In den Wirren des Zielsprints kam er dann zu Fall und überquerte die Ziellinie als fünfter – zu Fuß. Julian Schmid darf sich bis zum nächsten Rennen mit der korrekten Einstellung seiner Schaltung beschäftigen: Im Rennen der U13 verlor er mehrmals seine Kette vom Ritzel und war somit chancenlos.