Olivier Matthais gewinnt „The Stuttgart Race Days“

Sowohl für die Veranstalter, als auch die Radsportler der Rad-Union Wangen war die Premiere der Stuttgart Race Days ein voller Erfolg. Vier Radrennen in Stuttgarts Süden wurden zu einer Art Mini-Tour de France zusammengefasst.

Los ging es Fronleichnam in Plattenhardt. Fabian Danner konnte dieses Rennen im vergangenen Jahr für sich entscheiden. Heuer musste die 2,5 Kilometer lange Rennstrecke 35 Mal absolviert werden. Dabei ist die Hälfte der Runde von einem Anstieg geprägt, welcher in einer 18% Rampe kulminiert. Gleich in der zweiten Runde wurde die einzige Sprintwertung des Tages ausgefahren, welche Silias Motzkus für sich entschied. Das Rennen entwickelte sich danach schnell zu einem Ausscheidungsfahren, denn mit jeder Passage des Anstiegs fielen weitere Fahrer zurück.

Zur Rennhälfte setzte sich Jan Tschernoster vom Team Fratelli deutlich ab, kollidierte dann aber mit beim Überrunden eines Fahrers mit diesem und kam zu Fall, was für ihn das Ende des Rennens bedeutete.

Zwei Runden vor Schluss attackierte Mattheis die auf ein knappes Duzend Athleten reduzierte Spitzengruppe und setzte sich allein ab. Er überquerte den Zielstrich 24 Sekunden vor Moritz Henniger von der RSG Heilbronn und Marcel Fischer vom Team Racing Students. Levi Meßmer, Marco Barke, und Elias Entrich schlugen sich als 14., 18 und 21. noch wacker. Peter Clauß und Lukas Mauerer mussten sich mit mehreren Runden Rückstand eingestehen, dass ihr Können den Anforderungen nicht gewachsen war.

Die zweite Etappe wurde auf einer klassischen Kriteriumsstrecke ausgetragen: ein flacher, reichlich einen Kilometer langer Kurs, gespickt mit vier Kurven, musste 48 mal absolviert werden.

Durch insgesamt sieben Bonussprints, bei denen entweder Punkte für die Berg- oder Sprintwertung oder Zeitbonifikationen für die Gesamtwertung verteilt werden, war der Rennverlauf durchaus mit einem Kriterium vergleichbar.

Die Sportler der Rad-Union konnten dabei keinerlei Akzente setzen. Fabian Genuit, Vierter der Gesamtwertung, trumpfte hingegen voll auf und gewann alle vier Bonussprints, bei denen Negativsekunden für die Gesamtwertung zu gewinnen waren. Folglich verlor Mattheis das Gelbe Trikot an Genuit.

Die dritte Etappe fand am Samstag wurde in Vaihingen statt. Kurs und Ablauf waren ähnlich dem am Freitag, mit dem Unterschied, dass es Mattheis gelang genügend Bonussekunden zu ersprinten um in der Gesamtwertung wieder Rang eins zu belegen. Die Etappe wurde – wie schon die am Vortag – von Andreas Mayr vom RSC Kempten gewonnen.

Bei Temperaturen um die 36°C wurde die Schlussetappe noch einmal zur Tortur. 25 Mal musste ein Anstieg ähnlich dem im Wangener Stadtteil Berg erklommen werden, bis das Rennen nach 90 Kilometern in Magstadt sein Ende fand. Das Wangener Team versuchte den Seitenwind, der auf der Gerade gleich nach dem Anstieg lag, gleich zu Beginn zu nutzen um das Peloton zu dezimieren. Das blieb jedoch ohne großen Erfolg.

Als sich zu Rennhälfte Nathan Müller von der RSG Heilbronn vom Feld absetzte, hatten die Wangener alle Hände voll zu tun den Vorsprung in Grenzen zu halten, hatte Müller doch nur 68 Sekunden Rückstand auf Mattheis. Nachdem sich Barke, Meßmer, Entrich und Clauß in der Nachführabeit erschöpft hatten und zurückfielen, gelang es Matthais und dem übrigen Feld schließlich Müller einzuholen. Nach reichlich zwei Stunden überquerte Simon Betz von der Equipe Stuttgart Vaihingen als Solist das Ziel, 30 Sekunden später gefolgt vom Peloton um Mattheis. Damit war der Gesamtsieg perfekt. Mattheis freute sich nach dem Rennen: „Das war schon großartig dieses Wochenende! Die Jungs haben mich unterstützt wo sie konnten: Mir ihre letzte Trinkflasche überlassen oder Löcher im Feld gestopft. Auch – oder besonders – neben dem Rennen hatten wir eine schöne Zeit. Ich denke das ist es, was dieses Team ausmacht.“ Am kommenden Samstag starten die Wangener um Mattheis beim Andreas Brandl Gedächtnisrennen in Sonthofen. Vom 7. bis 10. Juli steht dann die nächste Rundfahrt an: Die knallharte Oderrundfahrt im Brandenburgischen Frankfurt verspricht aufgrund noch anspruchsvollerer Rennstrecken und stärkerer Konkurrenz eine große Herausforderung zu werden. Doch mit dem Gelben Trikot aus Stuttgart in der Kasse können die Wangener dieser entspannt entgegenblicken.