Ein Bericht von Susi Weber auf SZON.de (29.04.2019)
Zum 44. Mal hat die Wangener Rad-Union am Samstag zum Vier-Länder-Schüler-Cup geladen. Auf dem sechs Kilometer langen Kurs von Niederwangen über Humbrechts, Lachen und Ettensweiler, der je nach Altersklasse mehr oder weniger häufig umrundet werden musste, maßen sich gut 50 Jugendliche und 20 erwachsene „Jedermänner“ und Hobbyfahrer. Als Zweiter der U13-Klasse verpasste Wangens Malcom Otto nur knapp den Sieg.
Schlussspurt, die Entscheidung war knapp: Am Zielstrich trennten Julia Servay (RSC Biberach) und Malcom Otto nur wenige Zentimeter. Die Situation war auch nach 18 Kilometern noch so spannend und nervenaufreibend, dass Sprecher Thomas Georg nach 40 Minuten Radrennsport pur sogar vergaß, die Zeit anzuhalten. Bei den nichtlizensierten Einsteigern gab es ganze fünf Starter. „Wetterbedingt“, erklärte Organisator Beppo Schmid das mangelnde Interesse. Rad-Union-Vorsitzender Christian Rieg sieht aber auch andere Probleme, mit denen der Jugend-Radsport insgesamt in Deutschland zu kämpfen hat: „Der Radsport ist ungemein zeitintensiv. Und spätestens ab der U15 sind die nötigen 20 Stunden Training pro Woche neben Nachmittagsunterricht und gegebenenfalls anderen Hobbys kaum mehr zu schaffen.“ Verändert hat sich laut Rieg auch die Trainings-Intensität: „Genügten vor 50 Jahren noch rund 5000 Trainings-Kilometer im Jahr, so braucht es heute schon in den Schülerklassen 15 000 bis 17 000 Kilometer, um im Feld mitfahren zu können.“ Mit „ein bisschen Training“ ist also kein Preis mehr zu holen.
Dünn besetzte Altersklassen
Die Folge: Die Altersklassen sind heute dünner besetzt als noch vor einigen Jahren. Aber auch eine andere Entwicklung tut sich in den Vereinsreihen laut Rieg auf: „Wir haben viel Zuspruch bei den Mountainbikern und in der Touristik-Abteilung, für die es keine Lizenz braucht.“
Beim Heimrennen und dem Saisonauftakt zum Vier-Länder-Schüler-Cup bot die Rad-Union mit neun Fahrern im Schüler- und Jugendbereich nahezu die gesamte Palette der vereinseigenen Jugend-Lizenz-Sportler auf. Neben Malcom Otto gehörte auch bei den U19-Junioren ein Wangener zu den Podestfahrern und möglichen Sieganwärtern: Kadermitglied Georg Steinhauser holte sich wie Otto ebenfalls Rang zwei.
Insgesamt hält die Rad-Union an ihrem Ziel fest, Schülern und Jugendlichen zum Saisonbeginn ein eigenes Rennen zu bieten. Seit einigen Jahren gehört der Traditionsverein auch mit der Stadtmeisterschaft ein zweites Mal zu den Ausrichtern der Vier-Länder-Cup-Serie. Die Meisterschaft, bei der sich erneut auch wieder nicht lizensierte Fahrer beteiligen können, startet am 30. Juni im Bauhof-Gelände. „Darüber hinaus freuen wir uns über alle, die einfach einmal zum Schnuppern zu uns ins Training kommen wollen.
Ergebnisse:
U9 Einsteiger: 1. Julian Schmid, Rad-Union Wangen
U11 Einsteiger: 1. Johanna Hilt, RSC Biberach
U13 Einsteiger: 1. Marlene Stelling, VC Singen
U11 Schüler: 1. Raphael Dunz, RSC Biberach, 2. Tim Seifried, KJC Ravensburg, 3. Timo Zabel, RSC Biberach
U13 Schüler: 1. Julia Servay, RSC Biberach, 2. Malcom Otto, Rad-Union Wangen, 3. Tim Herzog, VC Singen
U15 Schüler: 1. Hanna Geiser, RSC Biberach, 2. Justin Bellinger, RSC Biberach, 3. Ferdinand Hübner, KJC Ravensburg, 8. Sebastian Rieg, 13. Jonathan Schmid, 16. Lasse Neumann, alle Rad-Union Wangen
U17 Schüler: 1. Elias Steigert, RV Concordia Reute, 2. Mikolay Rybicki, E-Racers Top Level Augsburg, 3. Richard Kimmich, RSC Biberach, 5. Philipp Korsten, Rad-Union Wangen, 11. Nils Neumann, Rad-Union Wangen
Junioren U19: 1. Marco Brenner, BL-Team Auto Eder Bayern, 2, Georg Steinhauser, Rad-Union Wangen, 3. Erik Weggenmann, BL-Team Auto Eder Bayer, 4. Levi Meßmer, Rad-Union Wangen
Hobbyfahrer-Rennen: 1. Adrian Janker, KJC Ravensburg
Jedermann-Rennen – Lizenzfahrer: 1. Roland Rädler, Rad-Union Wangen, 2. Timo Albrecht, RSV Sonthofen, 3. Alexander Israel, RSC Biberach