Dennis Claßen verabschiedet sich mit Sieg aus der C-Klasse

Rad-Union-Wangen-Eigengewächs gewinnt den 24. Duracher Straßenpreis und macht damit den Wechsel in die B-Klasse perfekt.

Ein Aufstieg nach Maß gelang am Samstag Dennis Claßen, dem aktuell jüngsten Fahrer des Teams erdgas schwaben, als er sich die letzte von fünf nötigen Top-Zehn-Platzierungen sicherte und damit in die B-Klasse aufstieg.

Zunächst etwas Theorie: Das Fahrerfeld des Amateurradsports gliedert sich in drei Leistungsklassen auf: Anfänger und aus der Nachwuchsklasse herauswachsende Fahrer ‒ wie z.B. Claßen ‒ starten zunächst als C-Klasse-Fahrer. Wer ein Rennen gewinnt oder fünf Platzierungen unter den ersten Zehn eines Rennens sammelt, darf sich B-Fahrer nennen. Weitere fünf Platzierungen ‒ oder ein Sieg ‒ qualifizieren für die A-Klasse. Diese Einteilung gilt jeweils für den Rest des Jahres und die darauf folgende Saison. Schafft es ein Sportler nicht mindestens drei Top-Zehn-Platzierungen zu verbuchen, verliert er über den Jahreswechsel eine Klasse.

Um das Leistungsspektrum der Rennteilnehmer etwas anzugleichen, wird C-Fahrern am Start oft ein Zeitvorsprung eingeräumt, gelegentlich wird sogar ein eigenes Rennen nur für diese Fahrerkategorie ausgetragen. Dazu Claßen: „Da findet der Start auch schon mal am Sonntagmorgen um halb acht statt, wie zuletzt in Villingen-Schwenningen. Und während meine Teamkollegen aus der A-Klasse noch frühstücken, stehe ich schon unter der Dusche. Logischer Weise wollte ich so schnell wie möglich B-Fahrer werden.“

Gesagt – getan. Nach Platzierungen in Aichach, Pinswang, Karbach und Schwenningen war Durach nun die Letzte Station im Quintett. Der Kurs umfasste 83 schwere Kilometer, C-Fahrer starten zusammen mit den anderen Kategorien, wurden jedoch in einer gesonderten Ergebnisliste gewertet. Das Team erdgas schwaben konnte in der Spitzengruppe auf Stammkraft Hermann Keller vertrauen, der im Ziel den 6. Platz ‒ der A/B-Wertung ‒ belegte. Der Rest der Equipe kümmerte sich derweil um Claßen. „Wir haben ihn immer schön aus dem Wind genommen, damit er am Ende noch möglichst frische Beine für’s Finale hat. Da hat Dennis dann gezeigt, was er bei der Rad-Union gelernt hat.“ gab Teamkollege Fabian Danner zu Protokoll.

Claßen gewann den Sprint gegen den letzten an seinem Hinterrad verbliebenen C-Fahrer Jonas Sonnleitner vom Veloclub Ratisbona Regensburg mit einer Radlänge Vorsprung. Claßen: „Sonnleitner ist taktisch gut gefahren, ich sah mich gezwungen den Sprint von vorn zu fahren. Das ist nicht optimal, umso froher bin ich, dass es geklappt hat.“

Nun muss Claßen mit weiteren fünf Platzierungen brillieren, um gänzlich auf das Niveau seiner Teamkollegen aufzusteigen. Das nächste Wochenende bietet dafür wohl kaum Gelegenheit: Beim Bundesliga-Zeitfahren am Freitag und der Deutschen Meisterschaft der Profis am Sonntag in Chemnitz ist das Team der Rad-Union Wangen stolz darauf, mit am Start zu sein. Eine Platzierung unter den ersten Zehn wäre folglich eine Sensation.