Tour de Guyane 2024: Hermann Keller bester Sprinter

Tour de Guyane 2024: Hermann Keller bester Sprinter

Vom 17. bis 25. August 2024 fand die 33. Austragung der Tour de Guyane im französischen Überseedépartement Guyane statt. Die Rundfahrt führte über knapp 1.230 Kilometer, verteilt auf elf Etappen. An zwei Tagen wurden sowohl ein kurzes Zeitfahren als auch ein Straßenrennen ausgetragen. Am Start standen 20 Teams, darunter Mannschaften aus den Niederlanden, Großbritannien, Guyana, Kontinentalfrankreich sowie mehreren französischen Überseedépartements.

Quelle: Mazia Murielle

Für Hermann Keller, der als Gastfahrer für ein englisches Team antrat, war es die dritte Teilnahme an der Tour de Guyane. Bei seiner letzten Teilnahme im Jahr 2019 konnte er einen Etappensieg sowie den Sieg in der Sprint- und Kombinationswertung für sich verbuchen.

Motiviert startete Keller in die diesjährige Rundfahrt und erkämpfte sich gleich auf der ersten Etappe den zweiten Platz. Durch Zeitbonifikationen beim Zwischensprint übernahm er zudem das erste Gelbe Trikot der Rundfahrt. Dieses musste er jedoch bereits am folgenden Tag im Zeitfahren abgeben, bei dem er auf einem geliehenen Zeitfahrrad antrat. Stattdessen sicherte er sich das Orange Trikot des Führenden in der Kombinationswertung, in der die Gesamt-, Sprint- und Zwischensprintwertung zusammengezählt werden.

In den folgenden Etappen gelang es Keller immer wieder, sich in Spitzengruppen einzuschleusen und sich in den Schlusssprints gut zu platzieren. Zur Halbzeit des Rennens übernahm er das Grüne Trikot des besten Sprinters und hielt sich in der Gesamtwertung konstant in den Top Ten.

Auf der achten Etappe mit Ziel in Kourou (Standort des europäischen Weltraumbahnhofs) fuhr der in Freiburg lebende Wangener erneut stark auf und griff aus dem Feld heraus an und fuhr solo zur Spitzengruppe vor. Er eroberte den zweiten Etappenplatz und schob sich durch den herausgefahrenen Vorsprung auf seine Konkurrenten in der Gesamtwertung auf den vierten Platz vor und baute seine Führung in der Punkte- und Kombinationswertung weiter aus.

Im darauffolgenden Zeitfahren, bei dem er erneut auf einem geliehenen Rad startete, belegte Keller den vierten Platz und verkürzte den Rückstand auf den Drittplatzierten auf nur noch 11 Sekunden. Da nach dem Zeitfahren einige Fahrer im Gesamtklassement dicht beieinander lagen, waren die letzten beiden Etappen von taktischen Spielen geprägt. Jede Mannschaft versuchte, ihren bestplatzierten Fahrer in die Spitzengruppe zu bringen, während sie gleichzeitig die gutplatzierten Konkurrenten nicht davonziehen lassen wollte. Beide Etappen waren daher von zahlreichen Angriffen und Rückholaktionen geprägt. Zeitweise führten Spitzengruppen mit einem Vorsprung von mehr als sechs Minuten, wurden jedoch wieder von den Teams mit gemeinsamen Interessen zurückgeholt.

Keller platzierte sich an beiden Tagen in den Top Ten, jedoch fehlte ihm aufgrund der selbst geleisteten Führungsarbeit und zahlreicher Attacken die Kraft, um im Schlusssprint das Podium zu erreichen.

In der Gesamtwertung verteidigte Keller dennoch seinen vierten Platz und gewann sowohl die Sprint- als auch die Kombinationswertung der Rundfahrt. Diese Ergebnisse sowie zwei zweite Etappenplätze und fünf weitere Top10 Etappenplatzierungen lassen Keller auf eine erfolgreiche Tour zurückblicken. Nach einem eher verhaltenen Saisoneinstieg aufgrund seiner beruflichen Situation zeigt die Formkurve nun wieder nach oben. Speziell am dritten Sonntag im September, wenn es zum 90. Mal um das Goldene Rad der Stadt Wangen geht, möchte Keller dies nutzen, um mit seinen Wangener Teamkollegen wieder vorne mit dabei zu sein.