Niederwangener Radrennen mit starker Fahrerresonanz

Das Niederwangener Radrennen — heuer zum 46sten Mal von der Rad-Union Wangen organisiert — hat erneut Starter und Starterinnen aus ganz Süddeutschland ins Allgäu gelockt.

Der sechs-Kilometer-Rundkurs war Schauplatz von insgesamt fünf Wettkämpfen in den verschiedenen Altersklassen. In der U11 (Jahrgänge 2013 und 2014) siegte Benjamin Becker von der RSV Seerose Friedrichshafen vor Willi Kreuchauf vom RSC Sonthofen, nachdem der die zwei Runden in knapp 22 Minuten absolviert hatte.

Kreuchauf’s Bruder Emil gewann das Rennen der U13, welches eine Runde mehr umfasste. Die erste Runde wurde sehr langsam, 15 km/h im Schnitt, absolviert, da keiner der Fahrer Führungsarbeit leisten wollte. In der zweiten Runde brach Kreuchauf mit einer beherzten Attacke das Eis. Das Fahrerfeld wurde daraufhin stetig dezimiert, bis eine vier Fahrer starke Gruppe die Schlussrunde in Angriff nahm. Auch Simon Peters von der Rad-Union war Teil dieser Gruppe. Im finalen Anstieg setzte sich Kreuchauf erneut ab und errichte das Ziel als Solist. Hannes Ludwig vom RSV Irschenberg belegte Rang zwei, Peters Rang drei. Mit fünf von insgesamt zwölf Fahrern war die Rad-Union in diesem Rennen sehr stark vertreten: Julian Schmid wurde als fünfter, Lenny Karstens als siebter, Veit Nonnenbroich und Philipp Peters als zehnter bzw. elfter gewertet.

Im Rennen der weiblichen U13 siegte Lina Seidler vom KJC FEO Team Ravensburg.

Bei den U15-Damen konnte sich die Rad-Union über einen Podestplatz freuen: Anna Weigert belegte Platz drei hinter Lisa Weisser von der SC Hausach und Jana Imkenberg von der RSV Seerose Friedrichshafen. Jacob Schmid beendete das Rennen der U15-männlich auf Rang 12 ein ganzes Stück hinter Sieger Timo Zabel vom RSC Biberach.

In der U17 gingen drei Wangener an den Start: Routinier Paul Neumann, 2022-Neuzugang Collin Schön und Mountainbike-Umsteiger Timo Burger.
Neumann musste die Konkurrenz gleich in der ersten Runde ziehen lassen, biss sich aber ehrenhaft acht Runden allein ins Ziel und wurde so 20ster. Burger und Schön starteten etwas besser, hatten in der Folge aber ebenfalls Probleme dem Tempo und den rauen Sitten im Fahrerfeld standzuhalten: Schön verlies das Rennen vorzeitig, Burger belegte Rang 17. Der Sieg ging hier ebenfalls nach Ravensburg: Pius Kühnle reüssierte nach 1 Stunde und 22 Minuten.

Foto: Anna Barke

Kurz nach 14 Uhr ging mit der Männerklasse das größte Fahrerfeld auf die Rennstrecke. Unter den 82 gemeldeten Fahrer war nicht nur physische Stärke, sondern auch die Fähigkeit die eigene Position im Feld zu behaupten und zu verbessern gefragt. Besonders die scharfe Kurve und der direkt anschließende Anstieg nach Ettensweiler waren Schlüsselstellen.

Das Rennen wurde leider von einem unschönen Zwischenfall überschattet: In der vierten von 15 Runden löste ein Fahrfehler einen Massensturz im dicht-gepackten Feld aus. Das Rennen musste unterbrochen werden, damit Krankenwagen und Rettungshubschrauber die Verletzten abtransportieren konnten. Fabian Danner’s Teamkollege Florenz Knauer vom Team 54-11 brach sich das Schlüsselbein, Jan Münzer vom Team Storck – Metropol Cycling einen Finger, die Nasennebenhöhle und zwei Rippen.

Nach dem Neustart des Rennes setzte sich eine zehnköpfige Spitzengruppe ab. Neben Danner war auch Vorjahressieger Dario Raps vom RSC Kempten und Levi Meßmer von der Rad-Union mit von der Partie. Das Aufgebot der Wangener umfasste ganze zehn Fahrer, welche jedoch das gesamte Rennen über einige Mühe hatten, in Schlagdistanz zur Spitze zu bleiben.

Foto: Anna Barke

Ein Antritt von Bergspezialist Simon Betz verkleinerte die Ausreißergruppe auf vier Fahrer, welche den Sieg im Zielspurt ausfochten. Raphael Clemencis vom RSC Münsingen siegte vor Raps und Meßmer. Insgesamt blicken die Veranstalter zufrieden auf die Veranstaltung. Die anspruchsvolle Rennstrecke, die nebenbei auch einiges an Aussicht bietet, zeigt sich zunehmend als Magnet, welcher auch StarterInnen aus der Schweiz und aus Österreich anzieht.