Peter Clauß meistert die Hölle von Chemnitz

Rad-Union Wangen Radsportler belegt nach 209 harten Kilometern Platz 62, 18 Minuten hinter Sieger Marcus Burghardt.

Die Deutsche Meisterschaft im Profi-Radsport, welche 2013 in Wangen ausgetragen wurde, fand heuer im sächsischen Chemnitz statt. Da die Amateure der Rad-Union an der Bundesliga teilnehmen, durften sich sechs Fahrer des Teams (Thomas Lienert, Hermann Keller, Fabian Danner, Dennis Claßen, Marco Barke und Peter Clauß) am Sonntag mit den Stars um André Greipel, Marcel Kittel, Emanuel Buchmann und John Degenkolb messen.

Der Rundkurs, welcher elf Mal absolviert werden musste, führte aus der Chemnitzer Innenstadt hinaus in die Ausläufer des Erzgebirges. Dort war ein knapp drei Kilometer langer Anstieg zu erklimmen, bevor es – vorbei an der 13 Meter hohen Karl-Marx-Büste, auf sächsisch „Nischl“ genannt – zurück zur Ziellinie ging.

Die erste Rennhälfte war von zahlreichen Attacken und dementsprechend hohem Tempo geprägt. Hermann Keller und Fabian Danner versuchten sich dabei einen Platz in der Spitzengruppe des Tages zu sichern. Dazu Danner: „Wir haben bei diesem Rennen zwei Möglichkeiten: Entweder wir attackieren und werden im Live-Ticker erwähnt oder zeigen das Trikot der Rad-Union vielleicht sogar im TV. Oder wir verstecken uns die ganze Zeit im Peloton und schaffen es vielleicht ins Ergebnis. Beides zusammen ist für uns Amateure fast unmöglich. Hermann und ich bildeten heute die Abteilung „Attacke“, Peter war für’s Ergebnis zuständig.“

Nach rund 80 Kilometern gingen Danner die Kraftreserven aus und 20 km später gelang es Keller nach einem Reifenschaden nicht mehr ins Fahrerfeld zurückzukehren.

Damit blieb Clauß allein zurück und quälte sich über die volle Distanz. „Ich befand mich im zweiten Hauptfeld, das sehr gut lief. Am Berg war das Tempo gerade noch erträglich und in der Ebene durch die Stadt war immer gut Zug auf der Kette. Vor dem Rennen hatte ich gehofft es bis zur Hälfte zu schaffen, denn das hätte bewiesen, das ich zumindest nicht komplett unterqualifiziert für dieses Rennen bin. Als das geschafft war, habe ich die 150-km-Marke angepeilt. Danach die 180, meine bisher längste Trainingseinheit dieses Jahr. Dann natürlich die runden 200. Als diese Zahl auf dem Tacho stand, ging es nur noch neun Kilometer bergab. Ich bin sehr stolz auf diese Leistung und es war schön, wie viele alte Freunde und natürlich meine Familie mich angefeuert haben.“ Gab Clauß, der ebenso wie Sieger Burghardt während seiner Schulzeit das Chemnitzer Sportinternat bewohnte, zu Protokoll.

Zeitfahr-Meisterschaft

Bereits am Freitag starteten die Wangener mit Fabian Brämer, Lorenz Tegel, Silias Motzkus und den sechs oben genannten Sportlern beim 32 km langen Bundesliga-Einzelzeitfahren. Da Zeitfahrspezialist Raphael Bertschinger verletzungsbedingt ausfiel, waren die Erwartungen gedämpft. Fabian Danner absolvierte die Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 46,2 km/h und belegte damit Rang 37. Hermann Keller benötigte nur zwei Sekunden mehr und wurde als 38. gewertet.

Am Samstag Abend starten die Wangener beim Kriterium in Kempten, bevor es am darauf folgenden Wochenende zur viertägigen Oderrundfahrt nach Frankfurt in Brandenburg geht.