Hermann Keller zum Bundesligaauftakt Vierter

Das 160 Kilometer lange Radrennen „Rund um Düren“ – ein Klassiker des deutschen Radsports, welcher normalerweise als internationales Eintagesrennen ausgetragen wird – war heuer der Auftakt der Bundesliga-Serie. Mit dabei das Team der Rad-Union Wangen, welches nach einem grandiosen Saisonauftakt (SZ berichtete) die gute Form seiner Fahrer zuletzt nur begrenzt in Top-Platzierungen ummünzen konnte. „Unsere Personaldecke war durch Erkältungen, sowie private und berufliche Verpflichtungen sehr dünn. Dann kam noch etwas Pech dazu und manchmal, beispielsweise am Ostersamstag in Singen, haben wir – nun ja – viel gelernt.“ äußerte sich Teammanager Paul Hofstetten zu den Gründen.

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Dementsprechend respektvoll nahmen die sieben Fahrer die drei schweren Runden durch die Eifel in Angriff. Und das zurecht: Nach 40 Kilometer verschärften die Profis des Sunweb Development Teams, Nachwuchsabteilung einer Word-Tour Mannschaft, das Tempo und trennten die Spreu vom Weizen. Mit Raphael Bertschinger, Hermann Keller und Peter Clauß konnten drei Wangener den Anschluss halten. „Das war super hart. Im ersten Rennviertel schon im roten Bereich zu fahren und zu hoffen, dass der Berg vor den eigenen Kraftreserven endet, das ist die Bundesliga. Aber sich dann oben umzuschauen und festzustellen, dass das halbe Feld fehlt, das fühlt sich natürlich gut an.“ beschrieb Clauß die Situation. In der Folge blieben die Allgäuer stets im Bilde, besetzten die Ausreißergruppen abwechselnd ohne sich dabei zu sehr zu verausgaben. Einzig Clauß verlor den Kontakt zum Feld, nachdem er für 20 km Teil einer 10-köpfigen Spitzengruppe war. Die 30 Fahrer starke Kopfgruppe mit Keller und Bertschinger blieb trotz zahlreicher Attacken geschlossen und als es Clauß sieben Kilometer vor dem Ziel gelang den Anschluss wieder herzustellen war die Bühne für einen Massenspurt bereitet. Und Massenspurts gehören im Team der Rad Union in Kellers Aufgabenbereich. Und so waltete der Student der Wirtschaftswissenschaften seines Amtes; positioniert sich zusammen mit Bertschinger perfekt, wobei letzterer ihm in kritischen Momenten Windschatten spendete, um die Kräfte des Sprinter zu schonen. „Der Positionskampf war gnadenlos, die Profiteams Lotto und Sunweb hatten jeweils fünf Fahrer mit denen sie ihre Sprinter abschirmten, aber Raphael und ich konnten uns behaupten. Der vierte Platz ist ein tolles Ergebnis.“ freute sich Keller nach dem Rennen. In der Mannschaftwertung belegten die Wangener den vierten Platz unter 21 Teams.

Bevor die Bundesliga am 14. Mai bei der legendären Erzgebirgsrundfahrt in die zweite Runde geht starten die Wangener im Trikot des Teams erdgas schwaben bei den Rennen in Rosenheim, im österreichischen Nenzing und bei der baden-württembergische Meisterschaft in Ochsenhausen.