Karl Herzog von der Rad-Union 1913 Wangen ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat – wie sein Bruder Emil vor vier Jahren – die Deutsche Meisterschaft im Straßenrennen der U17 gewonnen. Nach 77 Kilometern in teilweise strömendem Regen setzte sich der Simmerberger im Sprint eines auf 18-Fahrer dezimierten Fahrerfeldes durch.
Nach seinem überlegenen Sieg bei der Baden-Württembergischen Landesmeisterschaft, der eindrucksvollen Eroberung des Gelben Trikots bei der TMP-Jugendtour und dem Erhalt seines Red Bull Athletenvertrages war Herzog als einer der Hauptfavoriten an den Start gegangen.
„Das war schon ganz schön schwer. Wir haben uns gut attackiert, aber niemand konnte sich absetzen. Im Finale war ich dann zunächst etwas eingebaut und habe erst 150 Meter vor dem Ziel das Vorderrad frei bekommen. Aber es hat ja noch gereicht.“ Gab sich Herzog nach dem Rennen erleichtert.
Vize-Meister wurde Konrad Schöffberger aus Frankfurt, Dritter Carlo Brendel aus Cottbus.
Im Rennen der U15 über 32 Kilometer startete Simon Peters zusammen mit 130 anderen Athleten. Der selektive Kurs in Bad Dürrheim hatte das Rennen in mehrere Gruppen zerlegt. Mit seiner Gruppe um Platz 32 sprintend belegte er Rang 49, womit er nach eigenem Bekunden sehr zufrieden war. In diesem Rennen schrieb sich Jasper Carls auf die Liste der Deutschen U15-Meister.
Ebenfalls am Start in Donaueschingen war Valeria Kleiner. Sie startete im Rennen der Frauen, welches am Samstag vor dem der U17 ausgetragen wurde. Bei ebenfalls widrigen Bedingungen und einem Starterfeld, welches die Crème de la Crème des Deutschen Radsport beinhaltete, war es für die Lindauerin sowohl im übertragenen als auch im tatsächlichen Sinne ein Sprung ins kalte Wasser.
„Ich war ultra-nervös. Die letzten Rennen musste ich verletzungsbedingt aussetzen, das kleine bisschen Selbstvertrauen bei der Positionierung im Peloton war dahin und hatte schon das totale Fiasko befürchtet. Ich habe auch extra ein neutrales und nicht das Vereinstrikot getragen, um den Verein nicht zu blamieren.“
Kleiner wurde nach 110 von 134 Rennkilometern zusammen mit vielen anderen Athletinnen aus dem Rennen genommen, weil sie die Karenzzeit überschritten hatte.
„Ich bin zufrieden, ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit komme. Das sind die besten Radfahrerinnen Deutschlands, nicht wenige fahren auch weltweit ganz vorne mit. Da kann ich als Quereinsteigerin nicht mehr tun als so lange wie möglich durchzuhalten.“ In ihrem Rennen siegte Franziska Koch (Team DSM-Firmenich PostNL Women) vor Titelverteidigerin Liane Lippert (Movistar Team Women) und Antonia Niedermaier (CANYON // SRAM Racing)