Licht und Schatten für Wangener Radsportler

Rad-Union Wangen zieht gemischte Bilanz aus dem zurückliegenden Doppel-Wochenende

So langsam füllt sich der Rennkalender. Mit den Rennen in Berghüllen bei Ulm und Eschborn bei Frankfurt am Main standen bereits die Wettkämpfe Nummer sieben und acht auf dem Plan. Am Samstag ging es auf 130 leicht welligen Kilometern über durchweg schmale Landwirtschaftssträßchen und Betonplattenwege. Die maximale Starterzahl von 100 Sportlern war trotz Limitierung der Fahrerzahl pro Mannschaft auf fünf bereits nach wenigen Tagen ausgefüllt.

Da das Rennen am Sonntag in Eschborn ein weiteres Qualifikationsrennen für die Deutsche Kriteriumsmeisterschaft war und sich Johannes Herrmann und Marco Barke beim ersten Versuch in Chemnitz nicht qualifiziert hatten, war es angedacht diese beiden Fahrer am Samstag zu schonen.

Soweit der Plan. Johannes Herrmann ignorierte diesen und fuhr gleich zu Beginn mit einer fünf-köpfigen Spitzengruppe auf und davon. Das Rennen dahinter drohte einzuschlafen. Nur wenige Sportler schafften es noch sich vom Feld abzusetzen. Einer von Ihnen war Peter Clauß, der mit einer siebenköpfigen Verfolgergruppe die inzwischen fast zwei Minuten große Lücke zur Spitzengruppe zu schließen.

Die Länge des Rennens, der Wind auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb und einsetzender Nieselregen zehrten an den Kräften der Fahrer. Silias Motzkus musste einen Toilettenstop einlegen und konnte die entstandene Lücke zum Hauptfeld danach nicht wieder schließen. Die Spitzengruppe zerfiel und neben Johannes Herrmann machten der Kemptener Jonas Schmeißer und ein belgischer Continental Profi vom Team Sauerland den Sieg unter sich aus. Herrmann musste seine beiden Begleiter drei Kilometer vor dem Ziel entkräftet ziehen lassen und sich mit dem dritten Rang begnügen. Die Gruppe dahinter wurde durch einige Attacken von Clauß zersprengt, welcher sich schließlich im Sprint gegen den Bruder des belgischen Profis Rang vier sichern konnte. Es siegte Jonas Schmeißer vom RSC Kempten.

Insgesamt ein sehr gutes Ergebnis für die Wangener Mannschaft.

Ganz anders der Sonntag: Ein Kriterium – ähnlich dem des traditionellen Goldenen Rades in Wangen – über 80 Runden à einem Kilometer rund um ein großes Möbelhaus. Herrmann zeigte sich am Beginn wieder vorn und aktiv, konnte aber keinen Sprintpunkt erringen. Barke, Motzkus und Clauß hingen im Windschatten des wieder 100 Fahrer großen Feldes fest und schafften es erst spät so viele Positionen gut zu machen, um aktiv ins Rennengeschehen einzugreifen. Zu spät, denn eine Spitzengruppe um den wieder unschlagbar starken Schmeißer war bereits auf dem Weg das Feld zu überrunden.

Das Tempo blieb dennoch hoch. So hoch sogar, dass Barke und Herrmann das Rennen vorzeitig aufgaben.

Nun bleibt den beiden noch ein letzter Qualifikationslauf in Sulgen, bei dem sich wieder die ersten 20 Fahrer für das Finale Ende August in Gießen qualifizieren.