Team der Rad Union qualifiziert drei Fahrer für Deutsch Kriteriumsmeisterschaft

Fabian Danner vom team erdgas schwaben war am Sonntag auf dem Weg die erste Podest Platzierung der Saison für sein Team einzufahren. Doch er opferte seinen Erfolg für höhere Ziele.

Chemnitz. Der Bund Deutscher Radfahrer hat 2021 ein neues Format ausgerollt. Die Deutsche Kriteriumsmeisterschaft. Bei einem Kriterium handelt es sich um ein Radrennen mit einer Länge von 60 bis 80 Kilometern. Das Kriterium in Wangen ist ein typischer Vertreter dieser Gattung von Sportveranstaltungen. Ausgetragen wird der Wettkampf auf einer relativ kurzen Runde, welche bis zu einhundertmal absolviert werden muss. Kriterien sind daher sowohl bei Zuschauern, als auch bei Veranstaltern beliebt, denn durch die immer wiederkehrenden Passagen der Fahrer sind Kurzweil garantiert und die kurze Strecke vereinfacht die Sperrung. Zusätzliche Highlights sind die regelmäßigen Zwischensprints bei denen Punkte an die jeweils ersten Fahrer verteilt werden. Der Fahrer mit den meisten Punkten geht schließlich auch als Sieger aus dem Rennen hervor.
Die Deutsche Kriteriumsmeisterschaft soll diese Rennkategorie nun adeln. Aus fünf Vorläufen qualifizieren sich jeweils die ersten zwanzig für das Finale, welches für Ende August in Gießen angesetzt ist. Startberechtig sind Fahrer der Leistungsklassen „Amateure“ und „Elite-Amateure“. Jene Stufe zwischen Breiten- und Profisport also, welche seit der Öffnung der Olympiade für professionelle Sportler ein Schattendasein fristet.
Als eines der ersten Radrennen in Deutschland in diesem Jahr stand am Sonntag in Chemnitz der erste Vorlauf an. Aus allen Ecken der Republik strömten die Starter herbei, mit dem Ziel sich für die Meisterschaft zu qualifizieren. Mit dabei die vier Wangener vom team erdgas schwaben: Silias Motzkus, Marko Barke, Fabian Danner und Peter Clauß.
Nach längerer Diskussion einigte man sich auf die eher ungewöhnliche Teamtaktik, das Rennen nicht unbedingt gewinnen zu wollen, sondern zu versuchen so viele Fahrer wie möglich, bereits bei der ersten Möglichkeit für das Finale der DM zu qualifizieren. Ein ambitioniertes Ziel, bedenkt man, das die Fahrer nur zu 4 am Start standen, ihnen gegenüber mehrere Teams mit 6,7 oder sogar 10 Fahrern.
Und genauso kam es. Im zweiten Wertungssprint konnte sich Clauß gleich die ersten 2 Punkte für die Wagener sichern. Im Anschluss an den zweiten von 16 Wertungsprints löste sich dann eine Spitzengruppe vom Fahrerfeld, der Danner angehörte. Die Gruppe fuhr über mehrere Wertungen vor dem Feld und so lag Danner nach der Rennhälfte in der Punktsumme auf Rang zwei hinter Jonas Schmeißer vom Allgäuer Derby-Rivalen RSC Kempten, welcher mit voller Mannschaftsstärke von 10 Fahrern am Start stand.
„Damit war das Finale für mich in trockenen Tüchern.“ Gab Danner später zu Protokoll. „Aber Marco und Silias hatten noch keine Punkte. Also habe ich mich nicht mehr an der Führungsarbeit in der Spitzengruppe beteiligt und wir wurden wieder eingeholt. Danach habe ich den dreien abwechselnd den Sprint angefahren. Auf der einen Seite, fühlte es sich natürlich blöd an, das Podium kampflos herzuschenken, aber unser klares Ziel war es, so viele (Teamkollegen), wie möglich auf Anhieb zu qualifizieren.“
Letzten Endes ging die Taktik aber auf: Neben Danner auf Rang fünf konnten sich noch Clauß als 14. sowie Motzkus als 16. qualifizieren. Barke holte zwar auch einen Punkt im sehr stark besetzten Feld, verfehlte die Qualifikationsränge als 22. aber trotzdem knapp. Im nächsten Qualifikationslauf in Sossenheim wird das Team daher alles daran setzen, Barke zu qualifizierten.