Johannes Herrmann gewinnt in Backnang-Waldrems

Schwarzenberger fährt mit überlegener Form und starkem Team der Rad-Union Wangen zum Sieg

92 km, 1400 Höhenmeter, verteilt auf 40 Runden. So lauteten die Eckdaten des zweiten Radrennens der Saison, an dem das Elite-Team der Rad-Union Wangen teilgenommen haben. Kein Kinderspiel also. Entsprechend defensiv war die Taktik zunächst abgestimmt: „Wir wollten auf den ersten 20 km nur mitgehen, wenn Attacken gehen. Wenn sich bei Kilometer 20 noch keine Spitzengruppe etabliert hätte, wären wir selbst in die Offensive gegangen.“ Erklärte Herrmann nach dem Rennen.

Foto: Franziska Aylin /FS-Sportphotography

Dich es kam anders: Herrmann folgte einer Attacke nach 14 km und setzte sich mit zwei anderen Fahrern ab. Das Peloton lies das Trio gewähren. So wuchs der Vorsprung schnell an.
Schließlich – bedingt durch die Kürze der Runde – stand die Spitzengruppe kurz davor das Peloton zu überrunden. Jetzt oder nie, dachte sich Herrmann und lies seine Begleiter kurzer Hand stehen. So vollzog er allein die Überrundung der Hauptfeldes, wo seine fünf Teamkollegen – Marco Barke, Dennis Claßen, Levi Meßmer, Roland Rädler und Peter Clauß – sofort dazu übergingen das Tempo zu forcieren um die beiden übrigen Mitglieder der Spitzengruppe davon abzuhalten, ebenso das Feld zu überrunden.
Dazu Clauß: „Das war richtig gut: wir sechs von vorn, unsere neue Rennkleidung in der Frühlingssonne und auf dem Weg das Radrennen zu gewinnen.“
Aber bis dahin war es noch ein langer Weg, schließlich standen noch 16 Runden auf der Anzeigetafel.
Nachdem die beiden Ausreißer gestellt waren, folgten einige Attacken mit dem Ziel eine neue Spitzengruppe zu bilden. Und tatsächlich gelang es fünf Fahren sich auf den letzen 12 Kilometern noch einmal abzusetzen.
Mit Herrmann als sicherem Sieger versuchten die Wangener ihren Sprinter, Marco Barke, gut zu positionieren um Platz sieben zu sichern. Er wurde schließlich Zehnter.
Eine besondere Ehre wurde Barke, Herrmann und Meßmer nach dem Rennen zu teil: die drei wurden aufgrund des Siegs, bzw. ihrer starken Leistungen für die Anti-Dopingkontrolle ausgewählt. Für Meßmer war es das erste Mal: „ja, das Wasserlassen unter – direkter – Aufsicht war nicht ganz einfach. Zumal man nach einem Radrennen ja auch etwas dehydriert ist.“ So verzögerte sich die Heimreise des Wangener Busses etwas. Bei Erscheinen dieses Artikels sollten sie aber heinkehrt sein.

Foto: Franziska Aylin /FS-Sportphotography

Eine längere Heimreise hatte Teammitglied Oliver Mattheis. Aufgrund familiärer Bindungen in die Region startete er im österreichischen Leonding bei Linz beim ersten Rennen der österreichischen Bundesliga-Serie. Er beendete das vorzüglich besetzte, 154 Kilometer lange und recht bergige Radrennen auf einem starken 26sten Platz.

Nächste Woche starten die Wangener beim Klassiker in Zusamarshausen. Der Wetterbericht verspricht eisige Temperaturen, vielleicht sogar Niederschlag. Herausfordernde Bedingungen also.